Fast ein Jahrtausend lang war Rom der Mittelpunkt des Imperium Romanum und damit auch der Ort, an dem die Römer den größten Teil ihres Geldes prägten. Die bekannteste römische Münze ist der Aureus, das Goldstück mit einem Gewicht von sieben bis acht Gramm (1./2. Jh. n. Chr.).
Nur die besten Stempelschneider der Münzstätte durften die Prägestempel für diese Münzen anfertigen. Eingeführt wurde er zu Beginn des 1. Jh. v. Chr. und zu Beginn des 4. Jh. n. Chr. durch den Solidus abgelöst. Während die frühesten Aurei noch über 10 Gramm wogen, war ihr Gewicht hundert Jahre später schon um über zwei Gramm gesunken und verschlechterte sich im späten 3. Jh. auf nur noch gut sechs Gramm.
Aureus, Denar und Sesterz
Ein Aureus entsprach 25 Silbermünzen (Denar) bzw. 100 Bronzemünzen (Sesterz). Heute ist ein Aureus vergleichbar mit einem der großen Geldscheine, wie dem 200 oder 500 Euro Schein. Nicht viele Römer dürften ihn in der Tasche gehabt haben und im alltäglichen Zahlungsverkehr wurde er gewiss selten genutzt.
Goldmünzfunde römischer Münzen
Oftmals werden Aurei in großer Stückzahl gefunden, wie beim „Trierer Goldschatz“, der im Jahr 1993 bei Bauarbeiten für ein neues Parkhaus in der Trierer Feldstraße entdeckt wurde und 2650 Münzen enthält, was einem Gewicht von ca. 18,5 kg nahezu reinen Goldes entspricht. Verborgen war er in einem Bronzegefäß im Keller eines römischen Hauses aus dem 2. Jh. n. Chr., als Jahr der Verbergung wird 196 angenommen. Heute ist der größte Goldmünzfund aus der Römischen Kaiserzeit im Rheinischen Landesmuseum in Trier ausgestellt.
Doch man muss nicht bis nach Trier fahren, um einen römischen Aureus bewundern zu können. Auch bei uns, im Münzenfachgeschäft Wickert in der Ulmer Innenstadt, bieten wir von Zeit zu Zeit Aurei von verschiedenen Kaisern bzw. aus unterschiedlichen Jahrhunderten an. Aktuell sind zwei Exemplare der Kaiser Vespasian (69 – 79 n. Chr. ) und Traian (98 – 117 n. Chr.) vorrätig, die wir aus einem Nachlass erwerben konnten.
