An wen wendet man sich, wenn man seine Münzen und Edelmetalle bewertet haben will? Welche Kriterien sind beim Verkauf von Sammlermünzen, Schmuck, Zahngold und Anlagegold wichtig? Hier finden Sie eine Reihe an Tipps und Ratschlägen, was den seriösen Ankauf auszeichnet.

Allgemeine Bewertungskriterien

In der Numismatik gibt es drei wichtige Kriterien, die den Wert einer Münze ausmachen. Diese zu beurteilen, ist die Aufgabe von Numismatikern und erfordert jahrzehntelange Fachkenntnis. Zwar gibt das Internet erste Hinweise, aber oftmals schätzt man den Zustand des eigenen Stückes falsch ein und damit auch den Preis.

Wenn man seine Münzen schätzen lassen und gegebenenfalls verkaufen will, empfiehlt es sich, einen professionellen Numismatiker zu kontaktieren, der folgende Kriterien heranzieht:

Seltenheit: Je seltener eine Münze ist, desto wertvoller ist sie. Oftmals wurden Münzen nur in einer sehr geringen Auflage geprägt, z.B. weil ein römischer Kaiser nur wenige Jahre regierte.

Beliebtheit: Je bekannter ein Herrscher ist, der auf einer Münze abgebildet ist, desto beliebter sind seine Prägungen. Die römischen Kaiser Nero und Marc Aurel erzielen hohe Preise, während andere Kaiser wie Probus oder Numerian deutlich günstiger zu haben sind.

Erhaltung: Ein Kriterium, das bis vor wenigen Jahren kaum Beachtung fand, heutzutage hingegen besonders wichtig ist, ist die Erhaltung. Früher war es wichtig, eine Münze von jedem römischen Kaiser in der Sammlung zu haben. Heute kauft man die Münze nur, wenn sie mindestens „sehr schön“ erhalten ist. Dies hat zur Folge, dass hervorragend erhaltene Münzen im Preis stark gestiegen sind.

Erhaltungsstufen

Münzen werden nach Erhaltungsstufen bewertet. Je besser erhalten, also weniger umgelaufen, eine Münze ist, desto höher ist ihr Wert. Während die Erhaltung früher mit „sehr schön“, „vorzüglich“, „stempelglanz“ oder „Polierte Platte“ angegeben wurde, haben sich inzwischen amerikanische Kriterien auf dem Münzmarkt breitgemacht. Dieses System ist deutlich komplexer und für den Laien nur schwer zu durchschauen, denn beispielsweise „MS 62“ steht für „Mint State“ mit einer Bewertung von 62 Punkten. Die Höhe der Bewertungsskala differiert allerdings, deshalb können 62 Punkte bei einer Münze sehr hoch und bei einer anderen viel zu niedrig sein.

Technische Methoden

Das wichtigste Hilfsmittel bei der technischen Bewertung von Münzen bzw. Edelmetallen ist die Waage. Bereits eine moderne Küchenwaage mit einer Nachkommastelle kann hier hilfreich sein. Gefälschte Münzen sind oftmals leichter (wenn ein minderwertiges Metall genutzt wurde), oder größer (um die Dichte des minderwertigen Metalls auszugleichen).

Die modernste und kostspieligste Prüfmethode ist das Röntgenfluoreszenzanalysegerät (RFA). Es „beschießt“ die Münze nahezu zerstörungsfrei für wenige Sekunden mit einem Röntgenstrahl. So beindruckend diese Methode ist, sie muss kritisch betrachtet werden, da sie nur die Oberfläche des zu prüfenden Materials analysiert. Eine dicke Vergoldung kann die RFA nicht erkennen und täuscht ein hochwertiges Ergebnis vor.

Daneben gibt es noch zahlreiche Prüfgeräte, die das Bewerten von Münzen und Edelmetallen erleichtern: Das Ultraschallgerät basiert in der Numismatik auf derselben Technik wie beim Arzt. Die Dichtewaage arbeitet mit der Verdrängung von Wasser, kann aber nur bei Prüfobjekten mit glatter Oberfläche angewandt werden, da unruhige Oberflächen die Bildung von Luftbläschen zur Folge haben und so das Ergebnis verfälschen. Leitfähigkeit und Magnetwaage sind zwar kostspielig, ermöglichen aber einen „Blick in“ das zu prüfende Material.

Das wichtigste Hilfsmittel ist und bleibt jedoch die jahrzehntelange Erfahrung beim Prüfen und Schätzen numismatischer Münzen und klassischer Edelmetalle (Schmuck, Barren, Zahngold).

Gutachter

Es gibt zahlreiche Anlaufstellen, die eine Bewertung anbieten. Viele Anbieter annoncieren in der Zeitung oder werben für das Thema Briefgold (Postversand). Auch bei der Hausbank kann man seine Schätze abgeben und erhält nach einigen Wochen das Prüfergebnis.

In jedem Fall ist die Basis für den Handel mit Sammlermünzen und Edelmetallen das gegenseitige Vertrauen. Über die Internetseite der IHK erhält man Auskunft über regionale Gutachter, die auf diese Themen spezialisiert sind und eine Prüfung als vereidigter Sachverständiger erfolgreich abgelegt haben.

Ebenso sind auch Münzhändler in Verbänden organisiert, so zum Beispiel im VDDM (Verband des Deutschen Münzenhandels). Die Aufnahmekriterien sind streng: Neben einer numismatischen Bibliothek, die dabei hilft, den Wert einer Münze zu ermitteln und einem Jahrzehnt Berufserfahrung muss man Bürgen bzw. einen guten Leumund vorweisen können. Über das online ersichtliche Mitgliederverzeichnis erhalten Kunden die Kontaktdaten von zertifizierten Münzhändlern in ihrer Nähe.

Die Kunden unserer Münzenhandlung Wickert geben uns oft die Rückmeldung, dass sie den direkten Kontakt schätzen. Der Ansprechpartner steht direkt vor einem, so kann man sich von seiner Arbeitsweise und Sorgfalt überzeugen. Ob mit oder ohne Termin, ein Ankauf von Münzen und Edelmetallen ist in den allermeisten Fällen direkt möglich. Als zertifiziertes Verbandsmitglied (VDDM) ist Heinrich Wickert seit mittlerweile 30 Jahren als Münzhändler in der, von seinen Eltern gegründeten, Münzenhandlung Wickert in Ulm tätig.