die Geschichte der Münzstätte Ulm
So kam es im Jahr 1501 zu einem neuen Münzvertrag zwischen Ulm, Überlingen, Ravensburg, Memmingen, Kempten, Isny und Leutkirch. Die Münzstätte dieses Münzvereins war ausschließlich Ulm und es wurde eine große Vielfalt an Münzen hergestellt. Obwohl der Hauptzweck war, „schlechtes“ Geld aus dem Umlauf zu verbannen und nur eigenes „gutes Geld“ zuzulassen, waren die Münzen von schlechter Qualität. Nicht nur aus diesem Grund löste sich der Münzverein bereits ein Jahr später auf, nur Ulm und Überlingen prägten bis zum Jahr 1503.
Im 16. Jh. begann der Niedergang der Ulmer Wirtschaft. Durch den Seehandel bzw. die wachsende Konkurrenz aus dem Ausland, verlor der Status Ulms im Woll- und Barchenthandel immer mehr an Bedeutung. Große Silberfunde in Sachsen und Nordböhmen, aber auch in der „Neuen“ Welt führten zur Prägung großer Silbermünzen und so wurde die Münzherstellung immer mehr zur Geldeinnahmequelle in einer Zeit, die einen hohen Geldbedarf aufgrund zahlreicher Kriege hatte. Doch trotz der großen Mengen an Rohmaterial galt der Grundsatz „je geringhaltiger das Material, desto höher der Gewinn“. So folgte im Jahr 1536 ein weiterer Münzvertrag, der die österreichische Kreuzer- und Talerwährung in Süddeutschland begründete.
Nachdem Kaiser Karl V. im Jahr 1546 das Ulmer Umland verwüstete, um den Beitritt der Stadt zum Schmalkaldischen Krieg zu bestrafen, mussten die Ulmer 100.000 Gulden Strafe bezahlen. Aus diesem Grund sind die Ulmer Taler der Jahre 1546 bis 1548 heute vergleichsweise häufig im Handel zu finden. Schon sechs Jahr später, nämlich 1552, wurde Ulm erneut zum Kriegsschauplatz. Die nun kaisertreue Stadt wurde durch Moritz von Sachsen und Markgraf Albrecht von Brandenburg erfolglos belagert. Als Dank für ihre Treue erhielt Ulm vom Kaiser das uneingeschränkte Recht zur Ausprägung von Gold- und Silbermünzen. Von diesem Privileg machte die Stadt nur spärlich Gebrauch und ließ in der Folgezeit ihre wenigen Münzen in Augsburg und Nürnberg prägen.
Erst ein weiterer großer Krieg ließ im Jahr 1620 erneut die Einrichtung einer Münzstätte notwendig werden. Im Dreißigjährigen Krieg war der Bedarf an Geld gewaltig und so wurden in der Burkhardtsmühle an der Blau mit Hilfe der Wasserkraft und unter der Aufsicht von Münzmeister Franz Philipp Kling aus Augsburg Reichstaler und Dreibätzner geprägt, deren Rohmaterial man aus Italien bezog. Gleichzeitig erbaute man in der heutigen Schwörhausgasse ein eigenes Münzhaus. Während er berüchtigten Kipper- und Wipperzeit der Jahr 1621 bis 1623 waren die Ulmer Gepräge von so schlechter Qualität, dass der Reichsfiskal in Speyer sogar einen Prozess gegen die Stadt einleitete.
Nach der Niederlage in der Schlacht von Nördlingen 1634 war die protestantische Vorherrschaft über Süddeutschland verloren und im Folgejahr schloss die Stadt mit dem Kaiser in Prag einen Friedensvertrag. Damit war die Bedrohung für Ulm längst nicht vorüber, denn immer wieder hatte sie unter durchziehenden Heeren zu leiden. Zudem grassierte in dieser Zeit die Pest und kostete schätzungsweise 25.000 Bürger und Durchreisende das Leben.
Trotz oder gerade wegen dieser Ereignisse erhielt die Münzprägung Ulms einen besonderen Stellenwert, weshalb bereits 1634 die Goldschmiede Hans Ludwig und Marx Kienlin als Münzmeister angestellt wurden. In dieser Notzeit wurden vor allem die von den Bürgern abgelieferten Edelmetalle als Rohmaterial verwendet. Aus ihnen entstanden in den Jahren 1635 bis 1640 Taler und Dukaten von bester Qualität. (Teil 3 Anfang Januar) Wenn Sie Ulmer Münzen erwerben wollen, dann kommen Sie doch zu Ihrem Münzhändler in der Nähe, nämlich zur Münzenhandlung Wickert in die Kohlgasse 13 unweit des Münsters. Im nächsten Jahr feiert man hier das 50-jährige Jubiläum als Münzhändler in Ulm. Der Geschäftsführer, Heinrich Wickert, hat den Betrieb vor 30 Jahren von seinen Eltern übernommen und führt ihn in guter Tradition fort, wofür auch seine zahlreichen positiven Rezensionen sprechen. Spezialisiert ist man hier auf antike Münzen, weshalb Münzsammler, also Numismatiker voll auf ihre Kosten kommen. Doch auch für Sammler und Erben neuer Prägungen ist die Münzenhandlung Wickert der Münzhändler in Ulm – egal ob sie Münzen schätzen lassen, kaufen oder verkaufen wollen – hier hat man immer ein offenes Ohr. Neben dem Ankauf von Münzen wird auch Altgold (Schmuck- und Zahngold), Altsilber, Zinn und Silberbesteck bewertet und direkt angekauft.