von der Antike bis zur Frühen Neuzeit

Häufig werden wir von unseren Kunden gefragt, was man sich für den römischen Denar oder den frühneuzeitlichen Kreuzer zur damaligen Zeit kaufen konnte.

Während manche Kulturen keinerlei aussagekräftige Schriftzeugnisse hinterlassen haben (z. B. die Kelten), gibt es aus anderen Kulturkreisen eine Vielzahl an Preisetabellen. Das beste Beispiel sind die beim Ausbruch des Vesuv verschütteten Inschriften aus Pompeji, die eine Momentaufnahme des Jahres 79 n. Chr. darstellen und Preise zahlreicher Warengattungen aufzeigen.

Das Vorwort ist diesmal kurz gehalten, um auf dem zur Verfügung stehenden Platz möglichst viele Beispiele darstellen zu können. Eine Anmerkung ist jedoch wichtig: Die Preise beziehen sich (wenn nicht anders erwähnt) ausschließlich auf Silbermünzen. Wann immer möglich, ist die ungefähre Grammzahl mit angegeben. Ein Gramm Silber kostet heute einen knappen Euro – so kann man den direkten Vergleich zur aktuellen Zeit ziehen.

Im antiken Griechenland

Erste Preistabellen finden sich bereits in „vormünzlicher“ Zeit, aber diese haben eine gesonderte Betrachtung verdient. So beginnen wir in Athen im 6. Jh. v. Chr. mit der Drachme (4,22 g). Ein Handwerker, Architekt oder Fußsoldat verdiente eine Drachme pro Tag, während der ungelernte Arbeiter eine halbe Drachme erhielt. Während man für eine Drachme ein Schaf bekam, musste man für ein Rind fünf Drachmen bezahlen. Eine Drachme entsprach sechs Oboli zu je 0,73 Gramm. Eine Familie, bestehend aus fünf Personen, brauchte zu jener Zeit zwei Oboli pro Tag, um überleben zu können. Denselben Betrag musste man für einen Theaterbesuch aufbringen. Erwähnenswert ist auch das Preisgeld, das ein Olympiasieger erhielt: 500 Drachmen!

Im Römischen Reich

Im Römischen Reich des 1. Jhdts. n. Chr. war der Denar mit einem Gewicht von 3,89 Gramm die gängige Silbermünze. Ein Denar entsprach 4 Sesterzen bzw. 16 Asses. Ein Schreiber verdiente 15, ein Bote neun und ein Legionär 20 Denare im Monat. Um als Familie in bescheidenem Wohlstand leben zu können, musste ein Denar pro Tag aufgebracht werden. Doch wie sah es mit den Preisen aus? Werfen wir einen Blick auf die Preislisten aus Pompeji: Ein halber Liter Wein, ein Pfund Brot, ein Topf, Teller oder eine Lampe kostete ein As. Für eine edle Tunika mussten bereits vier Denare bezahlt werden, dafür war der Eintritt in ein öffentliches Bad mit ¼ As sehr günstig. Dass es im Römischen Reich bereits eine gewaltige Inflation gab, lässt sich am Sold der Grenztruppen feststellen: Im 2. Jh. verdiente ein Legionär bereits 300 Denare. Zu Beginn des 3. Jhdts. waren es 600 und fünfzig Jahre später schon 1800 Denare. Auch diverse Währungsreformen des 3. Jhdts., die im Preisedikt des Diokletian im Jahr 301 n. Chr. gipfelten, konnten diese Entwicklung nicht aufhalten. Einige der Preise, die zu jener Zeit höchstens (!) verlangt werden durften, seien hier aufgeführt: ½ Liter Wein 8 Denare, ½ Liter Honig 40 Denare, ein Pfund Rindfleisch 8 Denare, eine Gans 100 Denare und Schuhe kosteten zwischen 30 und 150 Denaren.

In Bayern am Ende des 17. Jahrhunderts

Bayerischer Dorfmarkt am Ende des 17. Jahrhunderts mit Menschen in historischer Kleidung, die an Marktständen Brot, Wein, Eier, Gänse und Hühner kaufen.
Bayerischer Markt im 17. Jahrhundert – Landleben & Handel

Ein bayrischer Kreuzer wog um das Jahr 1690 etwa 0,55 Gramm. Die häufigsten Münzen waren so genannte Halbbatzen (2 Kreuzer Stücke mit ca. 1,10 Gramm). Aus dem Jahr 1681 sind folgende Preise übermittelt: Ein Pfund Rindfleisch kostete drei, ein Pfund Butter acht und eine Gans 16 Kreuzer. Vier Eier gab es bereits für einen und ein Pfund Kerzen für acht Kreuzer.

Abschließend sei erwähnt, dass zu den Großverdienern des 17. Jahrhunderts der Scharfrichter gehörte. Sein „Honorar“ wird nicht in Silber-, sondern in Goldmünzen angegeben (ein Goldgulden wog etwa 3,3 Gramm). Während er für das Anlegen eines Halseisens einen Goldgulden erhielt, waren es für eine Folterung bereits fünf. Enthaupten kostete zehn, Vierteilen 15 Goldgulden und für das Begraben wurde ein Goldgulden extra berechnet.

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